in der Gemeinde Gundelfingen
Aktuell
Keine Mehrheit mehr für „Safer Traffic“
Erstelldatum04.02.2025
Aufgrund sinkender Nachfrage und Kostensteigerungen haben etliche Gemeinden mittlerweile das „Safer-Traffic-Angebot“ gestrichen, das zu Spätzeiten Fahrten nach Ende des regulär getakteten ÖPNV-Verkehrs ermöglicht. Gundelfingen stand daher vor der Frage, ob es – im Verbund mit Heuweiler – diese Offerte unter der Devise „Halbiertes Angebot, gleicher Preis“ fortsetzen wolle. Der Gemeinderat befasste sich damit in seiner ersten Sitzung dieses Jahres.
Aufgrund sinkender Nachfrage und Kostensteigerungen haben etliche Gemeinden mittlerweile das „Safer-Traffic-Angebot“ gestrichen, das zu Spätzeiten Fahrten nach Ende des regulär getakteten ÖPNV-Verkehrs ermöglicht. Gundelfingen stand daher vor der Frage, ob es – im Verbund mit Heuweiler – diese Offerte unter der Devise „Halbiertes Angebot, gleicher Preis“ fortsetzen wolle. Der Gemeinderat befasste sich damit in seiner ersten Sitzung dieses Jahres.
Nachdem Vörstetten und Reute aus dem System ausgestiegen waren, verblieb als betriebswirtschaftliche Prämisse, dass die Grundkosten für die Bereitstellung dieses Angebotes unverändert blieben. Die VAG hatte ausgerechnet: Für das Jahr 2025 würden 26.580 Euro an Kosten entstehen, deren Aufteilung Gundelfingen und Heuweiler als letztverbliebene Gemeinden gemäß der Nachfrage in ihren Orten zu regeln hätten. Bei gleichbleibender Nachfrage würden auf Gundelfingen 18.500 Euro für den Safer Traffic entfallen und damit das Doppelte dessen, was 2024 (für vier Fahrten pro Nacht). fällig wurde.
Die von Rathausverwaltung und VAG entwickelte Alternative bestand darin, zwei – statt bisher vier – deutlich nach Mitternacht und im Abstand von einer Stunde liegende Fahrten anzubieten, womit sich die Kosten auf dem bisherigen Niveau halten lassen würden.
Begründungen für Entscheidungen
Angesichts der angespannten Haushaltslage drang Michael Hornbruch (Freie Wähler) darauf, sich auf Pflichtaufgaben zu konzentrieren und bei Good-Will-Ausgaben generell spitz mit Rotstift zu kalkulieren bzw. möglichst zu sparen. Angesichts des hohen Zuschusses pro Fahrt von etwa 120 stelle sich die Frage, ob das angemessen sei. Er schlug folgende Ersatzregelung vor: „Jugendliche holen sich ein Taxi und bekommen von der Gemeinde einen Zuschuss gegen Nachweis.“
Dr. Anne Steiner (Bündnis 90/Die Grünen) hingegen plädierte für Beibehaltung des Angebotes, es werde genutzt. Auch Aaron Rau (SPD) vertrat diese Auffassung und meinte: „Besser zwei Fahrten als gar nichts. Wenn mehr fahren, relativiert sich der Durchschnittspreis.“
Jakob Engler (CDU) wiederum hatte zuvor auf die schwierige finanzielle Situation der Gemeinde verwiesen und sagte, mit dem sich zunehmend etablierenden Uber-Konzept gebe es „eine günstige, flexibel nutzbare Alternative“ zu weiteren Beförderungsangeboten.
Bei neun Ja-Stimmen aus Reihen der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD sowie von Seiten des Bürgermeisters und gegen zwölf Nein-Voten der anderen beiden Fraktionen wurde der Tagesordnungspunkt sodann abschlägig beschieden. Karl-Christof Paul (SPD) kommentierte dies mit dem Satz: „Ein Armutszeugnis für die Gemeinde!“
Kleine Meldungen
Auf Initiative der SPD-Fraktion gedachte der Gemeinderat Gundelfingen zu Beginn seiner vergangenen Sitzung der Opfer von Nationalsozialismus, Willkür und Gewaltherrschaft, wozu Bürgermeister Raphael Walz einige Gedenkworte sprach. Wenige Tage zuvor – am 27. Januar – hatte sich der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal gejährt.
Eva Nicole Fuisz wird ab 1. April Gundelfingens Bauamtsleiterin. Einen entsprechend zuvor in geheimer Sitzung gefassten Beschluss des Rates gab Hauptamtsleiter Marco Kern in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung bekannt.
Die SPD-Fraktion brachte den Antrag ein, der Gemeinderat möge beschließen, alsbald für das Baugebiet Nägelesee-Nord einen Bebauungsplan zu erstellen, um zumindest in Teilen das Areal bebauen lassen zu können. Begründet wurde dieser Vorschlag mit dringend benötigtem bezahlbarem Wohnraum in der Gemeinde. Herbert Geisler