Aktuell
Wirbel um die „Kleiderkammer“
Im Februar hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt, die Nutzung eines Ladenlokals in der Ortsmitte für die Kleiderkammer öffentlich zu behandeln. Laut Tagesordnung war dies in der Sitzung geplant, aufgrund eines gemeinschaftlichen Geschäftsordnungsantrags von SPD und Freien Wählern gab es dann jedoch eine Vertagung dafür.
Es gehe nicht um einen „Verhinderungsantrag“, hieß es seitens der Initiatoren, „aber wir haben noch Rede- und Diskussionsbedarf, um eine langfristig tragfähige Lösung zu finden.“. Auch Thomas Danner (CDU) meinte, es gebe noch „Bedenknotwendigkeit, um Details zu klären, worüber im Finanzausschuss Einigkeit erzielt“ worden sei. Mehrfach wurde aus den Fraktionen betont, die Arbeit der Kleiderkammer sei sehr gut und wichtig; es heiße nicht, „dass nichts kommen wird, aber es bedarf weiterer Informationen“.
Ansichten
Dr. Matthias Schmidt-Eule (B‘90/Grüne) meinte, es gehe nicht darum, eine Diskussion zu erzwingen, gleichwohl sei ein virulentes Thema zu behandeln, das viele Bürger berühre. Das diesbezügliche Engagement lobte Barbara Löffelbein (FW) ausdrücklich.
Evi Tondré (Grüne) hätte eine Diskussion des Themas sehr begrüßt und identifizierte keinen Grund, darüber zunächst nur nichtöffentlich zu diskutieren. Bürgermeister Raphael Walz unterstrich: „Wir wollen der Kleiderkammer eine Perspektive bieten“ und beurteilte das Procedere mit „eine Diskussion wäre möglich gewesen, eine Beschlussfassung nicht“. Der Geschäftsordnungs-Antrag erbrachte sodann fünf Gegenstimmen, vier Enthaltungen und 14 Zustimmungen, sodass das Thema zunächst erneut im Ausschuss behandelt wird.
Bürgersichten
Im Punkt „Fragen von Bürgern“ meinte Sonja Thomas, sie hätte eine Diskussion sehr begrüßt. Bisher kam wenig zurück zu dem, was wir immer wieder vorgetragen haben“, führte sie aus, „ich habe die Befürchtung, dass es wieder auf die lange Bank geschoben wird. Ich hoffe aber sehr, dass die ausgesprochene Anerkennung sich in baldigem Handeln niederschlägt.“ Auch weitere Sprecherinnen aus der Kleiderkammer unterstützten die Dringlichkeitsanfrage und hoben hervor, es sei eine Einrichtung, die allen Bürgern im Ort und darüber hinaus zugutekomme. Auch Willibald Fritz, Vorsitzender des Bürgertreffs, schloss sich dem an – die in seinen markanten Ausführungen mitschwingenden emotionalen Färbungen relativierte er, adressiert an das gesamte Publikum, im Nachgang.
Bürgermeister Raphael Walz avisierte „eine erste echte Option“ und betonte, die Gemeinde sei in der Standort-Suche aktiv, „wir waren nicht untätig, hatten bislang jedoch nur überteuerte Angebote“. Herbert Geisler