Aktuell
Das Wohnprojekt Allmende nimmt Formen an
Auch im Winter gehen die Bauarbeiten an dem selbstorganisierten Mietshaus weiter
Kalt ist es beim Besuch der Allmende-Großbaustelle im Januar, aber nicht zu kalt zum Bauen, wie der Polier der Firma Moser erläutert. Seine Firma ist mit den Betonier- und Mauerarbeiten für das Untergeschoss des Mehrgenerationen-Wohnprojektes Allmende auf dem Areal gegenüber dem Waldfriedhof beauftragt, das einmal bezahlbare Mietwohnungen für 70 Menschen bieten wird. „Die Betonierarbeiten können wir auch gut bei leichtem Frost ausführen, nur für das Mauern ist es im Moment zu kalt. Dafür brauchen wir fünf Grad plus.“, erklärt der Polier weiter. Dabei verweist er optimistisch auf die Wettervorhersage, die demnächst wieder zuverlässige Plustemperaturen verspricht. Im Dezember allerdings, erzählt er rückblickend, sei es einmal so frostig gewesen, dass sämtliche Bauarbeiten für eine Woche eingestellt werden mussten. Trotzdem sei man gut im Terminplan und auch seien alle benötigten Materialien lieferbar – zurzeit ein Glücksfall. Genau in dem Moment rollt auch schon eine frische Betonlieferung an …
Es hat sich viel getan seit der Feier der symbolischen Grundsteinlegung im September 2022 des selbstverwalteten, klimafreundlichen und inklusiven Mehrgenerationen-Wohnprojektes mit rund 22 Miet-Wohneinheiten (wir berichteten): Auf der Nordseite des Areals ist die Zufahrt zur Tiefgarage betoniert und schon zu erkennen, auf der Südseite kann man bereits deutlich die einzelnen Kellerabteile sehen. Mittendrin ist die viereckige Fahrröhre für den Aufzug angelegt, daneben eine Lücke, wo später das Treppenhaus errichtet wird. Große runde Betonstützen stehen für den Unterbau der Balkone bereit.
Karl-Heinz Eilers von der Baugruppe des selbstorganisierten Bauprojekts berichtet, dass bis Anfang März wohl die Arbeiten der Firma Moser beendet seien. Danach folgten die Hochbau-Holzarbeiten. Die Allmende prüfe gerade die eingehenden Angebote und wolle zeitnah den Auftrag vergeben. „Die Mitglieder der Allmende“, so Eilers, „sind sehr zufrieden mit den Baufortschritten und weil die Kostenaufstellungen bisher zutreffend gewesen sind. Für Preissteigerungen, die wahrscheinlich irgendwann einmal kommen, haben wir ein kleines Finanzpolster.“ Im Hinblick auf die Bauorganisation lobt Eilers das Architekturbüro „kuhs architekten“ und den Bauleiter. „Besonders bewährt haben sich auch die – sonst weniger üblichen – regelmäßigen Treffen auf der Baustelle von Mitgliedern unserer Gruppe, also der Baugruppe der Allmende, mit Vertretern des Architekturbüros und den Handwerkern.“ Natürlich sei noch sehr viel zu tun, sagt Eilers, doch er sehe zuversichtlich in die Bau-Zukunft des Wohnprojektes und halte ein Richtfest im Sommer 2023 für möglich.