in der Gemeinde Gundelfingen
Juli bis September
Im Hochsommer sind viele Schmetterlinge unterwegs. Vor allem an blühenden Säumen und in Gärten, aber auch auf extensiven Wiesen, die jetzt ihre zweite Blüte haben, kann man sie beobachten, bestimmen und fotografieren. Ein guter Ort für eine solche Exkursion ist der Rebberg. Die Grillen und Heuschrecken singen in den Wiesen, Hummeln und Wildbienen sammeln eifrig Pollen und Nektar. Der Sommer ist die beste Zeit, die Insektenwelt draußen zu erleben. Für Wissbegierige gibt es zur Vertiefung nicht nur viele Naturführer in Buchform, sondern auch gute Online-Lernangebote wie die Kurse der NABU|naturgucker Akademie. Nach einer einfachen Registrierung sind alle Lernangebote der Akademie kostenlos.
Im Juli und August schlüpfen und fliegen die Bockkäfer. In den alten Obstwiesen in Gundelfingen und Wildtal kommt der sehr seltene Körnerbock vor. Seine Larven entwickeln sich mindestens drei Jahre lang in den Stämmen von dicken, alten Laub- und Obstbäumen, bevor sie als Käfer aus dem Stamm schlüpfen. Obwohl der Körnerbock mit bis zu fünf Zentimetern Körperlänge und noch einmal so langen Fühlern einer der riesigsten hier vorkommenden Käfer ist, wird man ihn kaum zu sehen bekommen. Er versteckt sich tagsüber und legt auch nachts nur sehr kurze Strecken zurück, um sich zu verpaaren und Eier zu legen. Leicht zu finden sind aber die hochovalen Schlupflöcher des Körnerbocks an den Baumstämmen, sie sind mit bis zu 2 cm so groß, dass man den kleinen Finger hineinstecken kann. Sorgen um die besiedelten Bäume muss man sich aber nicht machen, denn der Körnerbock bevorzugt starkes stehendes Totholz (ab 30 cm Durchmesser) und abgestorbene Teile noch lebender Bäume. An vitalen Obstbäumen richtet er also keine Schäden an.
Ende Juli, Anfang August ist unüberhörbar die Brunftzeit der Rehe. Das laute Bellen der Böcke schallt durch den Wald und manchmal ist auch der Ruf der Ricken zu hören. Die sonst so heimlich und versteckt lebenden Rehe sind in dieser Zeit manchmal außer Rand und Band. Der Bock verfolgt die Ricke in hohem Tempo, manchmal quer durch den Wald, manchmal aber auch immer im Kreis um einen Baum.