Obstwiesen: Gundelfingen

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Obstwiesen

Der Obstanbau spielte in Gundelfingen und Wildtal früher eine große Rolle. Ein Luftbild aus den 1930er Jahren zeigt, dass Gundelfingen eingebettet war in ausgedehnte Streuobstwiesen, die sich bis in den Ort hineinzogen. Viele dieser Obstwiesen sind heute durch Bebauung und eine Aufgabe der Nutzung verschwunden.

 

In den verbliebenen Obstwiesen und einzelnen, alten Obstbäumen ist der seltene Steinkauz zu Hause. Der kleine Kauz brütet in den hohlen Ästen oder Stämmen ganz alter Obstbäume und jagt nachts Mäuse und Regenwürmer in den umliegenden Feldgärten und Wiesen.

Neben dem Steinkauz ist in den Obstwiesen noch eine weitere besonders seltene Art zu finden: Der Körnerbock. Dieser stattliche Bockkäfer wird bis über 5 cm lang, mit noch einmal so langen Fühlern. Seine Larven entwickeln sich mindestens drei Jahre lang in den Stämmen von dicken, alten Laub- und Obstbäumen, bevor sie als Käfer aus dem Stamm schlüpfen. Sorgen um die besiedelten Bäume muss man sich aber nicht machen, denn der Körnerbock bevorzugt starkes stehendes Totholz (ab 30 cm Durchmesser) und abgestorbene Teile noch lebender Bäume. An vitalen Obstbäumen richtet er also keine Schäden an. Der Körnerbock gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht. Gundelfingen gehört dank dem Gemeindewald mit seinem alten Laubholzbestand und vermutlich auch dank der langen Obstbautradition zu den wenigen Orten, in denen der Körnerbock noch vorkommt. Die Gemeinde hat deshalb eine besondere Verantwortung für die seltene Käferart.

Damit Kauz und Käfer eine Zukunft in Gundelfingen haben ist es höchste Zeit, die alte Gundelfinger Tradition wiederzubeleben und neue Streuobstwiesen anzulegen. Neben den beiden vorgestellten, profitiert davon eine Vielzahl weiterer Tierarten. Dazu gehören zum Beispiel der seltene Gartenrotschwanz und der Wendehals, ein Vogel, der zu den Spechten zählt, aber keine eigene Bruthöhle baut. Und seinen Namen trägt er zu Recht, denn bei Bedrohung wendet er seinen Kopf ruckartig hin und her. 2022 hat der Wendehals seit langer Zeit wieder in einem toten Kirschbaum am Rebberg gebrütet.

Bei der Neuanlage und Verjüngung von Obstwiesen ist es wichtig, dass die wenigen alten Baumveteranen mit großen Bruthöhlen und Totholz so lange wie möglich stehen bleiben. Sie bieten den Tieren noch Lebensraum, bis die nachgepflanzten Bäume alt werden. Mit der Auswahl robuster, lokaler Sorten, dem richtigen Schnitt und guter Pflege kann erreicht werden, dass die Obstbäume eine stabile Krone aufbauen und so ein hohes Alter erreichen können. Unter und zwischen den Obstbäumen entwickelt sich bei sachgerechter Pflege eine blütenreiche Wiese.