in der Gemeinde Gundelfingen
Vögel am Haus und im Garten
Im Winter Biodiversität erleben? Das geht zum Beispiel beim Blick aus dem Fenster auf die muntere Vogelschar am Futterhäuschen. Vor allem Hausspatzen, Blau- und Kohlmeisen, Amseln und Rotkehlchen lassen sich hier in Gundelfingen von Nahem beobachten, denn sie können im Winter teilweise oder ganz auf pflanzliche Kost, also die Nüsse und Kerne im Vogelfutter umsteigen. Die Zusatzfütterung verbessert vor allem die Überlebenschancen dieser relativ häufigen Arten. Seltener und vor allem in Waldnähe sind auch noch weitere Arten wie z.B. die Spechte, oder auch der Kleiber zu beobachten.
Wenn auch Sie im Winter Wildvögel füttern, sollten Sie ein paar Dinge unbedingt beachten: Das Futter sollte möglichst kein Getreide enthalten und der Boden unter der Futterstelle sollte sauber bleiben, um keine unerwünschten Gäste anzulocken. Das Futter sollte vor Regen geschützt werden, und die Vögel sollten nur am Futter und nicht mittendrin sitzen können, damit es nicht durch Vogelkot verunreinigt wird. Am besten geeignet sind Futtersäulen und Futterhäuschen, bei denen das Futter nur in einem schmalen Spalt zugänglich ist und aus der Mitte immer wieder nachrutscht. Trotz aller Vorsicht kann es zur Übertragung von Krankheiten kommen, deshalb sollten Futterstellen regelmäßig gründlich gesäubert werden. Das gilt auch für Vogeltränken und -bäder. Achten Sie außerdem auf ein paar Meter Abstand zu Sträuchern und Bäumen, in denen sich Katzen auf die Lauer legen können.
Vogelfreunde wissen, dass die größten Herausforderungen für unsere Gartenvögel erst im Frühjahr kommen. Es gibt immer weniger dichte Gebüsche, Nischen und Vorsprünge an Häusern oder Baumhöhlen im Siedlungsbereich, in denen das Nest angelegt werden kann.
Für eine erfolgreiche Brutzeit Ihrer Gartenvögel können Sie schon im Winter vorsorgen. Die Vogelnistkästen am Haus und im Garten werden gereinigt und bei Bedarf auch repariert, bevor die Brutsaison beginnt. Neue Kästen, die im Winter angebracht werden, könnten schon im selben Jahr bezogen werden. Bringen Sie am besten Kästen für unterschiedliche Vogelarten an, damit alle den passenden Wohnraum finden. Nisthilfen können Sie selbst bauen, eine ausführliche Anleitung dazu gibt es zum Beispiel auf der Website des NABU. Dort gibt es aber auch fertige Nistkästen und Futterhäuschen im Online-Shop zu kaufen.
Wenn die Vogelküken schlüpfen, muss von den Eltern tierische Nahrung herangeschafft werden. Die winzigen Schnäbel werden unter anderem mit Raupen von Insekten, Würmern und Spinnen gestopft. Für Blau- und Kohlmeisen sind in der ersten Zeit Blattläuse das bevorzugte Kükenfutter. Dulden Sie also die Blattlauskolonien zum Beispiel an ihren Rosensträuchern, die Meisenfamilien werden es ihnen danken und nebenbei dafür sorgen, dass es spätestens zur Rosenblütezeit vorbei ist mit dem Blattlausbefall.
Für ein reichhaltiges Insektenbuffet sorgen Sie auch mit einem großen Angebot blühender Stauden und Sträucher und ein paar wilderen Ecken im Garten. Apropos wilde Ecken: Widerstehen Sie dem Impuls, den alten Laubhaufen aus dem Herbst schon jetzt bei den ersten Sonnenstrahlen wegzuräumen. Vielleicht hält ein Igel darin seinen Winterschlaf. Erst wenn es über längere Zeit auch nachts mindestens 10 Grad warm ist, wird er wach und verlässt sein Versteck. Dann ist immer noch Zeit fürs Aufräumen.
Der Februar ist der richtige Monat für die Naturgartenplanung: Einen „Ratgeber für großartige Naturgärten“ finden Sie beim Landesnaturschutzverband online. Lassen Sie den Rasen im Frühjahr mal wachsen, legen Sie eine Blumenwiese an, ziehen Sie eigene Kräuter, Schnittblumen, Obst und Gemüse, oder pflanzen Sie blühende und fruchtende heimische Gehölze an Stelle der langweiligen Kirschlorbeerhecke.
Ihre Toleranz für alles, was summt, kriecht und krabbelt wird vielfach belohnt: Das morgendliche Vogelkonzert im Garten wird um einige Stimmen reicher. Die Samstage verbringen Sie nicht mehr mit Rasenmähen und Heckeschneiden, sondern vielleicht mit dem Fotografieren der Schmetterlinge, die Ihren blühenden Garten besuchen. Die Gartenvögel nehmen ihnen derweil gern die Arbeit der Schädlingsbekämpfung ab und finden sich im nächsten Winter um so zahlreicher an ihrem Futterhäuschen ein.
Je mehr Gartenfreunde mitmachen, desto mehr Biodiversität entwickelt sich auch in den Wohngebieten Gundelfingens und Wildtals.